Axialventilator

In industriellen Umgebungen, in denen mit brennbaren Stoffen gearbeitet wird, ist die Kontrolle der Luft- oder Gaszirkulation keine reine Frage der Effizienz, sondern vor allem der Sicherheit. Besonders dort, wo explosionsfähige Atmosphären entstehen können – etwa in der Chemie-, Pharma- oder Lebensmittelindustrie – sind spezielle Schutzmaßnahmen erforderlich. Der Einsatz von ATEX Ventilatoren ist in solchen Bereichen die Basis für einen sicheren Transport von Luft, Gasen oder Stäuben.

Explosionsgeschützte ATEX Ventilatoren zeichnen sich durch ihre spezielle Ausführung aus: Sie sind für den Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen konzipiert und entsprechen den gesetzlichen Anforderungen, zum Beispiel in Europa der ATEX 2014/34/EU Richtlinie. SERAFIMA bietet Ihnen für diese Anwendungsfälle geeignete Lösungen an und unterstützt Industrieunternehmen bei Auswahl, Auslegung und Wartung von ATEX Ventilatoren.

ATEX Ventilator für sichere Luftzirkulation in der Industrie

Industrielle Ventilatoren sind wichtig für die Luftzirkulation und die Belüftung verschiedener industrieller Anwendungen. Gerade in explosionsgefährdeten Atmosphären müssen Lüfter höchsten Sicherheitsanforderungen genügen. ATEX Ventilatoren sind in dieser Hinsicht die optimale Lösung. Sie stehen für einen zuverlässigen Betrieb in Zonen 1, 2, 21 und 22 – also überall dort, wo zündfähige Gase oder Stäube vorhanden sein können.

Die Auswahl eines passenden Geräts erfolgt anhand der Leistung, des Volumenstroms, des erforderlichen Drucks, der Bauform sowie der chemisch-physikalischen Eigenschaften des Fördermediums. Relevant sind außerdem die Materialwahl (z. B. Aluminium oder Stahlblech), die Bauart des Gehäuses, die Drehzahl, der elektrische Anschluss sowie die ATEX-Kennzeichnung. Ein vollständiges Datenblatt liefert alle relevanten Informationen zu Anschlussmaßen, Abmessungen, Motorleistung und Gerätekategorie.

Was ist ein ATEX Ventilator?

Ein ATEX Ventilator ist ein spezieller Lüfter, der in explosionsgefährdeten Atmosphären eingesetzt wird oder explosionsfähige Gasgemische fördert. Diese können durch Gase, Dämpfe, Stäube oder Nebel entstehen, vor allem in explosionsgefährdeten Bereichen wie Chemieanlagen, Biogasanlagen oder Lackierereien.

ATEX ist die Abkürzung für „ATmosphères EXplosibles“ und bezeichnet zwei EU-Richtlinien:

  • ATEX 2014/34/EU: für das Inverkehrbringen von Geräten
  • 1999/92/EG: für die Betreiberpflichten

Die Einhaltung dieser Richtlinien ist in allen europäischen Mitgliedsstaaten, einschließlich Deutschland, Pflicht. Die Ventilatoren müssen nach diesen Vorgaben konstruiert, geprüft und dokumentiert sein.

Einführung in die industriellen Ventilatoren

Ventilatoren sind unverzichtbare Komponenten in der Industrie. Sie kommen bei der Förderung von Luft, beim Transport von Gasen, zur Prozesslüftung oder bei der Absaugung von Stäuben zum Einsatz. In explosionsgefährdeten Umgebungen müssen EX Ventilatoren verwendet werden – also Geräte, die speziell für den Einsatz in solchen Atmosphären zertifiziert sind.

Diese Ventilatoren verhindern die Entstehung von Zündquellen und erfüllen durch ihre besondere Bauweise die Anforderungen der ATEX 2014/34 Richtlinie. Ihre sichere Ausführung betrifft das gesamte System: vom Motorgehäuse über den Anschluss bis hin zum Zubehör.

Explosionsschutz und Sicherheit

Der Explosionsschutz ist ein zentraler Aspekt bei der Auswahl von Ventilatoren für die Industrie. In ATEX Ventilatoren kommen spezielle Konstruktionsprinzipien zum Einsatz, um Zündquellen zu vermeiden. Dazu gehören beispielsweise zugelassene Materialpaarungen, leitfähige Werkstoffe, die Einhaltung von  und explosionsgeschützte Motoren.

Ein ATEX Ventilator muss zuverlässig unter atmosphärischen Bedingungen arbeiten, also beispielsweise bei Temperaturen zwischen -20 und +60 °C und einem Druck zwischen 0,8 bis 1,1 bar. Wichtig ist dabei auch die Verbindung aller Systemkomponenten, vom Gehäuse über den Anschluss bis zum Zubehör – in einer durchgängig sicheren Ausführung.

ATEX-Zertifizierung und technische Anforderungen

Die Zertifizierung erfolgt auf Basis der genannten Richtlinien und relevanten Normen wie DIN EN 14986 und DIN EN ISO 80079. Ein ATEX zertifizierter Ventilator muss ein vollständiges Datenblatt sowie eine Konformitätserklärung enthalten. 

Darin werden Angaben gemacht zu:

  • Gerätegruppe und Gerätekategorie (z. B. II 2G, II 3D)
  • Zündschutzart (z. B. Ex eb oder Ex d)
  • EPL (Equipment Protection Level)
  • Temperaturklasse
  • Typ, Drehzahl, Spannung, Leistung und Frequenz

Alle relevanten Informationen zum sicheren Betrieb sind in der mitgelieferten Dokumentation enthalten. Der Lieferumfang besteht in der Regel auch aus Zubehör und Ersatzteilen.

Wann ist der Einsatz eines ATEX Ventilators erforderlich?

Ein ATEX Ventilator ist erforderlich, sobald in einem Prozessbereich potenziell zündfähige Atmosphären entstehen können – dauerhaft (Zone 0/20), gelegentlich (Zone 1/21) oder nur im Normalbetrieb bei Störungen (Zone 2/22). Die Klassifizierung erfolgt im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung des Betreibers. Dort wird definiert, in welcher Zone der Lüfter betrieben werden darf.

Typische Anwendungsbereiche sind:

  • Chemische Produktion
  • Lagerung und Verarbeitung von brennbaren Flüssigkeiten
  • Biogas-, Deponie- oder Kläranlagen
  • Lackierereien, Mühlen, Mischanlagen
  • Anlagen zur Wasserstoffverarbeitung

ATEX Ventilator: Aufbau und Schutzkonzepte

Die ATEX Ventilatoren bestehen aus leitfähigen und robusten Werkstoffen wie Aluminium oder Stahlblech. Ein stabil verschweißtes Gehäuse, die Minimierung der Funkenbildung bei  Laufrad und / oder Gehäuse und explosionsgeschützte Motoren bilden die Basis. Die Kombination aus mechanischem Aufbau und elektrischer Sicherheit ergibt eine Lösung, die zuverlässig in explosionsgefährdeten Atmosphären arbeitet.

Auch die Dichtungen, Lager, Kupplungen, Riemenantriebe, Schutzeinrichtungen und das Zubehör, wie Instrumente müssen ATEX-konform sein. Die Lüfter sind so konstruiert, dass kein Wärmestau entsteht, der zur Selbstzündung führen könnte.

Typen von ATEX Ventilatoren

ATEX Ventilatoren gibt es in unterschiedlichen Bauformen. Welche Ausführung die richtige ist, hängt von Medium, Temperatur, Druck, Luftmenge, Volumenstrom und Einsatzort ab. Dank zahlreicher Varianten in Größe, Leistung und Anschluss lassen sich die Ventilatoren optimal an die Bedingungen in verschiedenen Umgebungen anpassen.

Grundsätzlich wird zwischen diesen Ventilatoren entschieden:

  • Axialventilatoren: kompakt, große Volumenströme, geringe Druckverluste
  • Radialventilatoren: für höhere Drücke und Rohrleitungssysteme
  • Kanalventilatoren: zum Einbau in Luftkanäle

Wartung, Zubehör und Betriebssicherheit

Ein sicherer Betrieb eines ATEX Ventilators erfordert eine regelmäßige Wartung. Dazu gehören Reinigungsarbeiten sowie die Kontrolle der elektrischen Komponenten, der Lager, der Drehzahlregelung, der Vibrationen und der Temperatur. Auf diese Weise bleibt die ATEX-Konformität dauerhaft erhalten. Zum Betrieb zählen außerdem Zubehörteile wie Filter- und Dämpfungssysteme, flexible Schläuche mit passenden Anschlüssen, spezielle Schalttechnik für Steuerung und Sicherheit sowie Ersatzteile nach ATEX-Spezifikation. SERAFIMA stellt nicht nur die passenden Produkte zur Verfügung, sondern übernimmt auch alle begleitenden Dienstleistungen – von der fachgerechten Inbetriebnahme bis hin zur zuverlässigen Ersatzteilversorgung.

SERAFIMA: Ihre Lösung für sichere ATEX Ventilatoren und Lufttechnik

Als erfahrener Anbieter im Industrieservice unterstützt SERAFIMA Kunden bei der Umsetzung von Lüftungslösungen in explosionsgefährdeten Bereichen. Die Kombination aus technischem Know-how, branchenspezifischer Beratung und hochwertigen Produkten macht SERAFIMA zu einem zuverlässigen Partner für ATEX Ventilatoren in industriellen Umgebungen.

Mit einem kompetenten Partner wie SERAFIMA stehen Unternehmen auf der sicheren Seite – technisch, gesetzlich und wirtschaftlich.

Häufige Fragen (FAQ)

Was bedeutet ATEX konkret?

Der Begriff ATEX leitet sich vom französischen Ausdruck „ATmosphères EXplosibles“ ab. Er wird in der EU als Sammelbezeichnung für die beiden Explosionsschutz-Richtlinien 2014/34/EU und 1999/92/EG verwendet, die den sicheren Einsatz von Geräten und Betriebsmitteln in explosionsgefährdeten Bereichen regeln.

Wann muss ein Ventilator ATEX-zertifiziert sein?

Ein Ventilator benötigt eine ATEX-Zertifizierung, wenn er in Zonen eingesetzt wird, die nach europäischem Recht als 0, 1, 2 oder 20, 21, 22 eingestuft sind und in denen eine explosionsfähige Atmosphäre auftreten kann. Diese Einstufung basiert auf Häufigkeit, Dauer und Art der möglichen explosionsgefährlichen Gemische.

Gibt es verschiedene ATEX Lüfter Bauformen?

Ja, ATEX-Ventilatoren werden je nach Strömungsanforderung als Axial-, Radial- oder Kanalventilatoren ausgeführt, wobei die Gehäuse- und Laufradkonstruktionen an die Explosionsschutzanforderungen angepasst sind. Die Wahl der Bauform richtet sich nach Parametern wie Luftvolumenstrom, Druckaufbau, Temperatur und Platzverhältnissen.

Woran erkenne ich einen echten ATEX Ventilator?

Neben der CE-Kennzeichnung muss ein echtes ATEX-Gerät eine Ex-Kennzeichnung nach EN 60079 enthalten, die die Gerätegruppe, Kategorie, Explosionsgruppe und Temperaturklasse definiert. Ergänzend sind eine Herstellererklärung, Prüfzeugnisse und ein vollständiges Datenblatt erforderlich, die die Konformität dokumentieren.

Kann ich Standardventilatoren nachträglich auf ATEX umrüsten?

In der Regel nicht. Der Explosionsschutz muss ein integraler Bestandteil der Konstruktion und Zertifizierung sein. Eine nachträgliche ATEX-Zertifizierung von Standardventilatoren ist nicht ohne Weiteres möglich. Allerdings kann man technische Anpassungen und eine Neubewertung vornehmen, um einen Ventilator für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen fit zu machen, sofern die Rahmenbedingungen passen. Gerne beraten wir Sie bei dieser Fragestellung.