Explosionsgeschützte Ventilatoren

Explosionsgefahr ist in industriellen Produktionsanlagen eine ernsthafte Bedrohung, sowohl durch die potenziell explosiven Gasgemische als auch durch die atmosphärische Umgebung. Die Sicherheit der Produktionsstätte und vor allem der Mitarbeiter hat dabei oberste Priorität. Vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, sowohl Explosionen zu verhindern als auch sicherzustellen, dass im Fall einer Zündung die Schäden begrenzt werden. Hier kommen explosionsgeschützte Ventilatoren ins Spiel. 

Mit geprüften Komponenten tragen sie dazu bei, die Sicherheit im Betrieb zu erhöhen. Serafima, als erfahrener Service-Anbieter im Bereich Ventilatoren und Verdichter, steht Ihnen dabei als kompetenter Ansprechpartner zur Seite.

Explosionsgeschützte Ventilatoren Definition

Explosionsgeschützte Ventilatoren, auch als Ex-Ventilatoren oder Ex Lüfter bekannt, sind speziell entwickelte Anlagen, die in Industrieumgebungen eingesetzt werden, in denen ein erhöhtes Explosionsrisiko aufgrund des Umgangs mit Chemikalien und Gasen besteht. Sie sind in Übereinstimmung mit der ATEX-Richtlinie konstruiert, die den Einsatz von Ventilatoren in explosionsgefährdeten Bereichen in Europa regelt, aber auch häufig weltweit als Grundlage für den Explosionsschutz angewendet wird. Diese Richtlinie klassifiziert die Gefährdungspotenziale in verschiedene Zonen, darunter Zone 20, Zone 21 und Zone 22 im Bereich des Staubexplosionsschutzes sowie Zone 0, Zone 1 und Zone 2 im Bereich des Gasexplosionsschutzes. 

Die ATEX-Richtlinien legen strenge Anforderungen an die Bauweise von Ventilatoren inklusive Motor fest, sowohl für Axialventilatoren als auch für Radialventilatoren. Damit gewährleisten sie einen sicheren Betrieb in Umgebungen, in denen eine potenzielle Explosionsgefahr besteht.

Anwendungsbereiche explosionsgeschützter Ventilatoren

Explosionsgeschützte Ventilatoren

Explosionsgeschützte Ventilatoren finden ihre Anwendung in verschiedenen Industriezweigen, in denen das Risiko von explosiven Atmosphären besteht. Dazu gehören die chemische Industrie, die Öl- und Gasindustrie, Raffinerien, die pharmazeutische Industrie sowie der Bergbau und weitere Branchen, in denen gefährliche Gasgemischeauftreten können. Explosionsgefährdete Bereiche, in denen eine potenziell explosive Atmosphäre vorhanden sein kann, entstehen durch die Anwesenheit von Luftgemischen, Dämpfen, Nebeln oder Stäuben, die unter bestimmten Bedingungen entzündlich sind. 

Wann ist ein EX-Ventilator nötig?

In Industrieräumen oder auch Außenbereichen, in denen ein hohes Risiko von Explosionen aufgrund des Umgangs mit Chemikalien und Gasen oder aufgrund extremer Temperaturen besteht, sind Ex-Ventilatoren erforderlich. Diese speziellen explosionsgeschützten Ventilatoren wurden entwickelt, um das Explosionsrisiko zu minimieren und eine ex-geschützte Absaugung der Luft oder Förderung von explosiven Gasgemischen zu ermöglichen. Ein Radialventilator, ex-geschützt, zeichnet sich durch eine verkapselte und funkenfreie Verarbeitung seiner gesamten elektrischen Komponenten, beispielsweise des Motors aus. 

Für den Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen müssen alle ATEX-Ventilatoren, egal ob es sich dabei um Dachventilatoren oder andere Varianten handelt, die entsprechenden Zertifizierungen aufweisen. Ein ATEX Ventilator gehört zur Gruppe der Industrieventilatoren und erfüllt besondere Anforderungen an Leistung, Qualität und seine technische Ausführung. Bei diesen Ventilatoren ist jedes elektrische und mechanische Teil sorgfältig ausgewählt. Die Herstellung explosionsgeschützter Lüftungsanlagen erfolgt nach strengen Sicherheitsstandards.

Das Explosionsschutzdokument – wann wird es gebraucht?

Ein Explosionsschutzdokument gemäß der Gefahrstoffverordnung ist erforderlich, wenn in einem Betrieb gefährliche explosionsfähige Gemische entstehen können, ohne dass Schutzmaßnahmen angewendet werden. Dieses Dokument dient dazu, angemessene Vorkehrungen zu beschreiben, die den Explosionsschutz im Betrieb sicherstellen. Die Erstellung eines Explosionsschutzdokuments ist eine Anforderung der Betriebssicherheitsverordnung und erfolgt im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung. 

Das Dokument muss für alle explosionsgefährdeten Bereiche erstellt werden und nachweisen, dass die Explosionsgefährdungen erkannt und bewertet wurden, und dass geeignete Maßnahmen ergriffen wurden, um die Ziele des Explosionsschutzes zu erreichen. Unabhängig von der Mitarbeiteranzahl ist der Arbeitgeber verpflichtet, das Explosionsschutzdokument vor Arbeitsbeginn zu erstellen. 

Die Form des Dokuments ist nicht vorgeschrieben, es können jedoch alle relevanten Dokumente und Daten hinzugefügt werden, die zur Bewertung der Explosionsgefahr beitragen, beispielsweise Betriebsanweisungen, organisatorische Maßnahmen, Gefährdungsbeurteilungen sowie Alarm- und Gefahrenabwehrpläne.

Welche Informationen sind bei der Auswahl von Ex-Ventilatoren wichtig?

Es gibt drei Ex-Schutzzonen: 0, 1 und 2, und die Einteilung in diese Kategorien ist wichtig, da nicht alle Produkte für die höchste Ex-Zone 0 ausgelegt sind. Es ist ein häufiges Missverständnis anzunehmen, dass Produkte nur im Ex-Bereich eingesetzt werden dürfen, wenn sie gekennzeichnet sind. Tatsächlich müssen nur Produkte, die unter die ATEX-Richtlinie fallen und potenzielle Zündquellen besitzen, gekennzeichnet werden. Wenn ein Produkt keine solche Zündquelle hat, kann es sicher in einer Ex-Zone eingesetzt werden und muss in diesem Fall nicht gekennzeichnet sein.

Die Kennzeichnung von Geräten in Ex-Bereichen erfolgt durch das Anbringen des CE-Zeichens und des sechseckigen Ex-Zeichens. Hinter dem CE-Zeichen und dem Ex-Zeichen werden die Gerätegruppe und die Gerätekategorie angegeben. Ein zusätzlicher Buchstabe "G" oder "D" gibt an, ob das Gerät für den Einsatz in explosionsfähiger Atmosphäre durch Gase, Dämpfe („G“ für "gas") oder durch brennbare Stäube („D“ für "dust") geeignet ist. Zum Beispiel ist ein Gerät mit der Kennzeichnung "2 G" für den Einsatz in Zone 1 geeignet, wo explosionsfähige Atmosphäre durch Gase, Dämpfe oder Nebel auftreten kann, während ein Gerät mit der Kennzeichnung "2 D" für den Einsatz in Zone 21 geeignet ist, in der explosionsfähige Atmosphären durch brennbare Stäube vorhanden sein können.

Weist das Produkt je nach Hersteller keine Kennzeichnung auf, kann dies darauf hinweisen, dass es entweder nicht für den Einsatz in Ex-Bereichen geeignet ist oder dass es keine explosionsfähige Atmosphäre entzünden kann und daher nicht unter die ATEX-Richtlinie fällt. In so einem Fall ist das Gerät von Natur aus explosionsgeschützt.

Was sind Ex Zonen?

ex-zonen

Ex-Zonen, auch als explosionsgefährdete Bereiche bezeichnet, sind spezielle Arbeitsumgebungen oder Standorte, in denen das Risiko für das Auftreten einer explosionsfähigen Atmosphäre besteht. Diese explosiven Atmosphären können durch das Vorhandensein von brennbaren Stoffen wie Stäuben oder Flüssigkeiten entstehen. 

Ex-Zonen sind in verschiedenen Anwendungen präsent, darunter in der Erdöl- und Erdgasförderung, der chemischen Industrie und vielen weiteren Bereichen. Die Einhaltung der Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen in explosionsgeschützten Zonen ist von entscheidender Bedeutung, um Arbeitsumgebungen sicherer zu gestalten und das Risiko von Explosionen zu minimieren.

Die rechtlichen Verpflichtungen umfassen unter anderem:

  • Kennzeichnung von Ex-Zonen: Ex-Zonen müssen standardmäßig eindeutig gekennzeichnet werden, um Mitarbeiter und Besucher auf die Explosionsgefahr hinzuweisen.
  • Vermeidung von Zündquellen: Um das Explosionsrisiko zu minimieren, ist es entscheidend, alle potenziellen Zündquellen in geschützten Ex-Zonen zu verhindern oder zu reduzieren.
  • Maßnahmen zur Vermeidung von Explosionen: Betreiber müssen geeignete Maßnahmen ergreifen, um eine mögliche Explosion zu verhindern oder diese in ihrer Auswirkung zu begrenzen.
  • Dokumentation des Explosionsschutzes: In einem Explosionsschutzdokument werden alle relevanten Schutzmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen dokumentiert, mit denen die explosionsgefährdeten Bereiche geschützt sind.

EX-Zonen Einteilung

Die Ex-Zonen Einteilung bezieht sich auf die Einteilung explosionsgefährdeter Bereiche gemäß den ATEX-Richtlinien in drei Hauptkategorien: Ex-Zone 0, Ex-Zone 1 und Ex-Zone 2. Diese Einteilung erleichtert den Einsatz von geeigneten Produkten und Betriebsmitteln in Bereichen mit Explosionsgefahr enorm.

  • Ex-Zone 0: In dieser Zone besteht eine ständige oder langanhaltende explosionsfähige Atmosphäre, die durch Gase, Dämpfe oder Nebel erzeugt wird. Diese Atmosphäre kann im Normalbetrieb oder gelegentlich auftreten. Aufgrund der permanenten Explosionsgefahr in Zone 0, beispielsweise durch Funken, sind besondere Vorkehrungen erforderlich.
  • Ex-Zone 1: In dieser Zone kann während des Normalbetriebs gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre auftreten. Im Vergleich zur Zone 0 ist die explosionsfähige Atmosphäre in Zone 1 weniger häufig und von kürzerer Dauer. Dies sind Bereiche, in denen eine gefährliche Atmosphäre während normaler Betriebsbedingungen auftreten kann, beispielsweise bei Leckagen oder Störungen.
  • Ex-Zone 2: In dieser Zone tritt eine explosionsfähige Atmosphäre selten und normalerweise nur kurzzeitig auf. Im Allgemeinen handelt es sich um Bereiche, in denen während normaler Betriebsbedingungen keine oder nur kurzzeitig eine gefährliche Atmosphäre zu erwarten ist.

 

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