
Bei beweglichen Bauteilen wie Motoren, Lagern oder Ventilatoren kommen die Begriffe „radial“ und „axial“ ins Spiel. Damit wird angegeben, in welcher Richtung Kräfte wirken oder Bewegungen stattfinden. Axiale Kräfte und Bewegungen erstrecken sich entlang einer Linie der Achse, wohingegen radiale Kräfte und Bewegungen senkrecht dazu verlaufen. Auch wenn sich axial und radial demnach unterscheiden, sind beide Luftstromrichtungen wichtig für industrielle Anwendungen.
Bedeutung axialer Luftstromrichtung
Die axiale Richtung beschreibt eine Bewegung oder Kraft, die entlang einer linearen Achse oder parallel zu ihr verläuft. Häufig anzutreffen sind diese axial wirkenden Kräfte beispielsweise bei Bauteilen wie Hydraulik- oder Pneumatikzylindern, die sich linear aus- oder einfahren. Ein weiteres Beispiel ist die Kraft, die entlang der Achse einer rotierenden Welle wirkt. Axialkräfte sind somit eine geradlinige Bewegung entlang der Hauptachse eines Systems.
Was ist eine radiale Richtung?
Die radiale Richtung bezieht sich auf Bewegungen oder Kräfte, die senkrecht zur Achse verlaufen. Diese Richtung geht entweder vom Zentrum nach außen oder von außen zum Zentrum; ähnlich wie die Speichen eines Rades. Radiale Bewegungen sind beispielsweise in Drehmotoren, Radialpumpen oder Ventilatoren zu finden, bei denen die Kräfte quer zur Achse wirken. Auch die Drehbewegung eines Ventilators verläuft radial.
Radial, Axial – Unterschiede in der Anwendung
In Lüftungssystemen, Lagern oder hydraulischen und pneumatischen Systemen haben sowohl das axiale als auch das radiale Konzept ihren Platz. Das unterscheidet radial und axiale Systeme in der Anwendung:
Radial- und Axialventilatoren
Axialventilatoren sind die erste Wahl, wenn es darum geht, große Luftmengen bei niedrigem Druck zu bewegen. Sie kommen häufig in Klimaanlagen, für allgemeine Raumlüftung oder zur Kühlung von Elektronikgeräten zum Einsatz. Durch ihre lineare Luftstromrichtung arbeiten sie energieeffizient und leise.
Radialventilatoren hingegen eignen sich in der Regel besonders für Anwendungen, bei denen ein höherer Luftwiderstand oder Widerstand im geschlossenen System überwunden werden muss. Sie werden in industriellen Prozessgasanlagen, Abluftsystemen oder Umgebungen mit Filtern und langen Kanälen eingesetzt. Durch den kreisförmigen Luftstrom erzeugen sie punktuell höhere Druckverhältnisse, was sie vor allem für anspruchsvolle industrielle Aufgaben prädestiniert.
Axiallager, Radiallager
Axiallager sind für Kräfte ausgelegt, die entlang der Wellenachse wirken. Aufgrund ihrer schlanken Bauweise sind sie die erste Wahl, wenn eine kompakte Lagerung benötigt wird, etwa bei stehenden Wellen. Axiallager werden oft in Bereichen verwendet, in denen lineare Belastungen dominiert werden müssen.
Radiallager nehmen Kräfte auf, die senkrecht zur Wellenachse wirken. Mit ihrem robusten Aufbau gelingt es ihnen, die Gewichtskräfte von rotierenden Wellen zu tragen. Radiallager sind in Maschinen mit hohen Drehzahlen oder schweren Lasten zu finden. Kombinierte Radial- Axiallager gibt es auch; sie werden in technischen Anwendungen eingesetzt, bei denen gleichzeitig radiale sowie axiale Kräfte aufgenommen werden müssen.
Hydraulik und Pneumatik
In der Hydraulik und Pneumatik zeigen sich die Unterschiede zwischen axialen und radialen Anwendungen besonders deutlich. Axiale Komponenten, wie Linearzylinder oder Axialmotoren, sind beispielsweise für geradlinige Bewegungen ausgelegt. Das heißt, sie kommen dort zum Einsatz, wo eine präzise lineare Bewegung gefragt ist.
Radiale Komponenten, wie Drehmotoren oder Radialpumpen, erzeugen rotierende Bewegungen. Diese Systeme sind prädestiniert für Anwendungen, bei denen eine gleichmäßige, kreisförmige Bewegung benötigt wird, beispielsweise in Pumpensystemen.
Radial-Axial kombiniert – Vorteile von Kombisystemen
In modernen technischen Anwendungen kommen oft Bauteile zum Einsatz, die sowohl radiale als auch axiale Bewegungen kombinieren. Das hat einen guten Grund, denn diese Kombisysteme vereinen die Stärken beider Bewegungsrichtungen und eröffnen neue Möglichkeiten hinsichtlich Konstruktion und Effizienz.
Ein Beispiel sind Kolbenpumpen, wie die Axialkolben- und Radialkolbenpumpe. Hier wirken radiale und axiale Elemente zusammen: Während die Drehbewegung (radial) durch Komponenten wie die zentrale Achse, Taumelscheibe oder den Exzenter umgesetzt wird, sorgt der Kolben (axial) für eine lineare Bewegung im Zylinder. Durch diese Kombination können Druck und Volumenstrom präzise gesteuert werden – ideal z.B. in Bereichen wie Hydraulik und Pneumatik.
Ein weiteres Beispiel sind Radialventilatoren mit axialer Luftstromrichtung. Sie kombinieren die hohe Druckerzeugung eines Radiallüfters mit der linearen Luftstromführung eines Axiallüfters. Dadurch eignen sie sich sehr gut für anspruchsvolle Lüftungssysteme mit hohem Druckverlust, wie in Großküchen, Büros oder Lagerhallen.
Kombinierte Lager für spezielle Belastungen
Auch radial-axiale Lagerkombinationen sind beliebt: Sie werden dann eingesetzt, wenn Bauteile gleichzeitig Kräfte parallel (axial) und senkrecht (radial) zur Achse aufnehmen müssen. Solche Lager finden sich häufig in Maschinen, die komplexe Bewegungsabläufe oder hohe Belastungen bewältigen müssen. Etwa in Turbinen, Generatoren oder Kurbelwellen. Dreh- und Druckbewegungen lassen sich dadurch präzise steuern und die Lager weisen eine hohe Belastbarkeit auf.
Vorteile von Kombisystemen:
- Effizienzsteigerung: Kombinierte Systeme vereinen die Energieeffizienz axialer Bewegungen mit der hohen Drucküberwindungskapazität radialer Systeme.
- Flexibilität: Anwendungen wie Zylinder, die gleichzeitig ausfahren und rotieren, sind dank integrierter Führungselemente möglich.
- Platzsparend: Kombisysteme benötigen oft weniger Bauraum, da sie mehrere Funktionen in einem Element vereinen.
- Breiter Einsatzbereich: Von Industriepumpen bis hin zu Lüftern mit radialem Laufrad und axialer Luftstromrichtung sind diese Systeme reich an Einsatzmöglichkeiten.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welcher Lüfter ist besser: Radial oder Axial?
Es gibt kein generelles „besser“, denn die Wahl zwischen axial und radial hängt von der Anwendung ab. Axiallüfter sind für die Bewegung großer Luftmengen bei niedrigem Druck, beispielsweise für Raumkühlung, Elektronikkühlung und energieeffiziente Anwendungen die beste Wahl. Radiallüfter hingegen sind besser geeignet für industrielle Anwendungen mit höherem Widerstand, wie Systeme mit Filtern, langen Kanälen oder hohem Druckbedarf.
Wann treten axiale Kräfte auf?
Axiale Kräfte treten in vielen Anwendungen, beispielsweise in der Automobilindustrie zur effizienten Übertragung von Kräften und im Bauwesen, wo langlebige, zuverlässige Lagerlösungen gefragt sind.
Welche Branchen nutzen hauptsächlich radiale Systeme?
Fast alle Branchen, beispielsweise der Werkzeugmaschinenbau, die Automobilindustrie (z. B. für PKWs und LKWs), Industriegetriebe und Materialtransport benötigen radiale Systeme bzw. auf radial-axiale Kombisysteme.
Was unterscheidet radiale und axiale Luftstromrichtung?
Die Radiale Bewegung wirkt senkrecht zur Längsachse eines Bauteils, der axiale Luftstrom wirkt hingegen parallel zur Längsachse und führt zu Druck- oder Zugkräften. Die Wahl zwischen radialen und axialen Systemen sollte immer anhand der jeweiligen Anforderungen getroffen werden, wie Platzbedarf, Druckanforderungen und gewünschte Leistung.